Sankt Martin
und warum auch evangelische Christen Heilige brauchen
Geistliche Einordnung zu Martin von Tours
Jedes Jahr am 11. November feiern wir mit Laterneumzügen den St. Martinstag. Damit hat der Heilige uns einen Feiertag geschenkt, den wir gemeinsam mit den Katholiken teilen. Wer von uns evangelischen Christen möchte schon die vielen roten, gelben, grünen Lichter beim Laternelaufen missen? Dass wir hier ein so schönes ökumenisches Fest haben, ist sicherlich im Sinne des Heiligen Martin.
Unsere Nachbarn in Frankreich feiern den St. Martinstag schon einen Tag eher, denn am 11. November gedenkt man dort an das Ende des 1. Weltkrieges. Auch das ist ein Ereignis, das zu St. Martin passt, denn das Schweigen der Waffen hat unsere Welt - ebenso wie die Laternen - heller gemacht. Der 11.11. war übrigens nicht wie sonst üblich bei Heiligen der Todestag von St. Martin, sondern sein Beisetzungstag. Es gab damals - Anno 397 n. Christus - einen sehr langen Prozessionszug mit Fackeln und Lichtern zum Grab. Aus diesem Fackelzug hat sich sehr wahrscheinlich die Tradition des Laternelaufens entwickelt.
Das Licht, gerade bei Beisetzungen, auf Gräbern oder jetzt bald wieder zu Ewigkeitssonntag, erinnert uns an Gottes Zusage: „Er ( der Gottesknecht ) wird den glimmenden Docht nicht auslöschen“ ( Jesaja 42,3). Das bedeutet: Wir werden mit dem Tod nicht ausgelöscht werden, sondern ein neues Leben bei ihm in seiner Herrlichkeit erhalten. Auch diese Botschaft haben die bunten Laternen in der kommenden Dunkelheit, die das Lebensende des Jahres anzeigt: unser Licht wird vor Gott nicht verlöschen. Wir werden leben!
Gott sei Dank hat es Menschen wie Martin von Tours gegeben, durch die sich für uns solche eindrucksvollen Traditionen entwickelt haben. Wir verdanken den sogenannten Heiligen und ihren Legenden eine tragbare Verbindung zwischen Alltag und Glauben. Dafür ist es gut, sie zu kennen.
Es grüßt Sie herzlich und wünscht Ihnen einen Lichter-Bunten November,
Ihre Pastorin Sabine Klatt.
Das ist nicht naiv und macht uns auch
nicht blind.
Krieg kennt nur Opfer, immer auf
beiden Seiten.
Für sie beten wir, wollen und werden aber auch nicht vergessen, wer der
Agressor ist.
Dies ist Putins Krieg!