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Quasi

Eine geistliche Einordnung
von Pastor Martin Gregor

Echt herrlich, ein paar Tage frei, raus an die schon wärmere Luft, vielleicht wieder an die Sonne? Weg mit der Kälte, her mit den Farben! Weg mit der Lungenentzündung, her mit der Zukunft! 

Ostern war mal gewissermaßen wie der Startschuss für Frühlingsgefühle. So spricht Goethes Faust:„Vom Eise befreit sind Strom und Bäche, durch des Frühlings holden, belebenden Blick, im Tale grünet Hoffnungs-Glück; der alte Winter in seiner Schwäche zog sich in rauhe Berge zurück....“

Statt echtem Schnee-Winter steht heute anderes für das Dunkel in der Welt. Und es zieht sich nicht zurück, wie es das vermeintlich ewige Eis der Berge und Pole nun tut. Im Gegenteil befinden sich die Völker mit multiplen Krisen von Klimawandel, Pandemien und Katastrophen, Machtmissbrauch, Krieg, Hunger, Lüge und Hass nicht quasi in einem dunklen Dauerwinter? 

Was bringt uns Menschenkinder dieser Welt wieder ans Licht? Was lässt uns gewissermaßen auferstehen, notfalls auch aus Ruinen unserer selbst? 

Ich muss Sie enttäuschen – eine einfache Lösung habe ich nicht, hat auch das Osterevangelium nicht. Ich habe nur eine herausfordernde Lösung: Lassen Sie sich ansprechen von der Botschaft, dass bedingungslose Liebe den Tod besiegt. Dass das Volk, das im Finstern wandelt, ein großes Licht sehen kann, schon jetzt. Dass Dankbarkeit Dividende trägt, die Geld nie erblickt. Dass Empathie wieder zueinander führt und überwindet. Einfach göttlich. 

Der erste Sonntag nach Ostern heißt „Quasimodogeniti“ zu deutsch etwa: „Gewissermaßen wie neugeboren“. An diesem Sonntag wurde - in Weiß - viel getauft oder an die Taufe in der Konfirmation erinnert. (Und ein Findelkind abgelegt vor Notre-Dame...)

Könnten Ostern und auch der Weiße Sonntag nicht quasi ein Startschuss für Sie sein? Die Herausforderung anzunehmen, das Eis zu brechen, das Dunkel zu erhellen? Aufzustehen und einzustehen für alle bunten Farben statt für braunes Blau? Mit vollen Lungen befreit zu singen vom Sieg des Lebens? Heute und in Zukunft. Weil die Quelle des Lebens mitten unter uns ist: Hier bin ich Mensch, hier darf ich‘s sein. Nicht nur quasi. Echt.


Einen gesegneten Frühling wünscht Ihnen Ihr Pastor Martin Gregor.

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In unseren Gottesdiensten beten wir für Frieden, Vergebung, Versöhnung. Immer.
Das ist nicht naiv und macht uns auch
nicht blind.
Krieg kennt nur Opfer, immer auf
beiden Seiten.
Für sie beten wir, wollen und werden aber auch nicht vergessen, wer der
Agressor ist.
Dies ist Putins Krieg!

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