Willkommen bei der Jakobi- und Luthergemeinde Kiel

Danke für diesen guten Morgen!
Grund zum Danken für 62 Jahre mit diesem Lied

Eine Geistliche Einordnung im Oktober
von Pastorin Sabine Klatt

 

Das Lied „Danke für diesen guten Morgen“ von Martin G. Schneider hat sich zu einem der beliebtesten und bekanntesten Lieder der Gattung „Neues geistliches Lied“entwickelt. Es gibt unzählige Textvarianten für Taufen, Trauungen und auch Beerdigungen. Schneider hat dieses Lied 1961 ursprünglich als einen Beitrag zu einem Wettbewerb der Akademie Tutzing zum „Neuen Geistlichen Lied“ geschrieben. Er gewann den 1. Preis damit und schaffte es, das Lied als Single pressen zu lassen. Entgegen der Einschätzung der Produzenten konnte sich das Lied 1963 für eineinhalb Monate in den deutschen Singlecharts platzieren. Später schrieb Schneider das Lied als Danke für diese Abendstunde neu.
Zunächst aber musste Schneider mit sehr viel Gegenwind kämpfen. Medien versuchten, das Danke-Lied abzuwerten, indem sie ein Zitat daraus abwandelten „Danke auch für das kleine Helle!“ und ein Bierglas daneben setzten. Den Satz „Danke, dein Heil kennt keine Schranken“ versahen sie mit einem Foto eines Suizidalen, der über Bahnschranken klettert. Aber all diese Kritik konnte dem Erfolg des Liedes nichts mehr anhaben. Es wurde gefeiert, auch als Einzug des Populären ins Gesangbuch.
Mich spricht die 4. Strophe besonders an, enthält sie doch einen verborgenen Glaubensschatz: „Danke für manche Traurigkeiten, danke für jedes gute Wort!“ Zuerst fragt man sich, warum ausgerechnet Traurigkeiten Grund zum Danken sein sollen. Aber traurige und schwere Erlebnisse machen uns die Tiefe des Lebens erst richtig bewusst und befreien uns von einem oberflächlichen Leben. Traurigkeit kann helfen, für andere Menschen in schwierigen Lagen mehr Verständnis zu entwickeln. Wir können ihnen nach eigener durchlebter Trauer näher sein. Und vor allem, so habe ich es nach dem Tod meiner Mutter erfahren: Die liebevollen und tröstenden Worte, die einem andere zusprechen, haben mich eine Geborgenheit spüren lassen, die nahezu an ein Glücksgefühl grenzt: So viele fühlen mit mir und sind an meiner Seite. Dafür bin ich zutiefst dankbar. Zuallerletzt aber können wir in aller Traurigkeit spüren - er ist da, seine Hand will mich an jedem Ort leiten!
Danke nicht nur trotz mancher Traurigkeiten, sondern auch für oder in manchen Traurigkeiten? Diesen Gedanken möchte ich weiterdenken.

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Was bedeutet der Dank zu Erntedank nach einem Jahr mit Dürren, Bränden und Überschwemmungen? Wohin kann der Dank über Gottes Schöpfung uns führen, wenn wir die Traurigkeit über Gottes geschändete Schöpfung zulassen? Ich hoffe, dass die Traurigkeit uns zu neuer Kraft führen kann, für den Erhalt von Gottes Welt zu kämpfen. Vielleicht ist die Traurigkeit über das Sterben so vieler Arten notwendig, damit wir endlich den Drang bekommen, umzukehren. So also auch, danke für manche Traurigkeiten, mögen sie uns zu neuem Guten führen.


Es grüßt sie herzlich Ihre Pastorin Sabine Klatt.

 

 

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In unseren Gottesdiensten beten wir für Frieden, Vergebung, Versöhnung. Immer.
Das ist nicht naiv und macht uns auch
nicht blind.
Krieg kennt nur Opfer, immer auf
beiden Seiten.
Für sie beten wir, wollen und werden aber auch nicht vergessen, wer der
Agressor ist.
Dies ist Putins Krieg!

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